Thomas
schrieb am 17. Oktober 2025 um 19.04 Uhr
Liebe Trauerfamilie!
Aufrichtige Anteilnahme entbietet ein ehemaliger Judo-Schüler von Rupert.
Rupert war einer unserer drei Sensei (Lehrer). Wir hatten Freude an der Bewegung, lernten Disziplin, Respekt, Konzentration, Körperbeherrschung, Selbstachtung und eben Judo. Die wenigen japanischen Ausdrücke, noch bevor wir in der Schule Englisch hatten, waren auch eine Horizonterweiterung, genau wie die historischen und geografischen Fakten über Japan. Das war einfach selbstverständlich da. Wir waren im Volksschulalter, manche auch schon zwischen zehn und vierzehn Jahre alt. Auf die "Gürtelprüfung" konnte man sich freuen, weil die Vorbereitung perfekt war. Prüfungsangst gab es nicht, das theoretische Wissen sprudelte nur so heraus. Im praktischen Teil konnte das Erlernte gezeigt werden. Übertriebener, daher die Verletzungsgefahr steigernder, Ehrgeiz wurde ebenso wie Angeberei gleich konsequent unterbunden. Es gab keine schweren Verletzungen, Verantwortung gegenüber dem Trainingspartner war selbstverständlich. Alles wurde von Rupert einfach vorgelebt. Er hat uns auch klar gemacht, daß es keinen Punkt gibt, an dem man Judo kann. Man kann immer noch etwas lernen. Es war eine lebenslang prägende Zeit. Vielen Dank dafür!
Das irdische Leben ist endlich.
Für die Hinterbliebenen kommt der Abschied normalerweise zu bald, für den Vorausgehenden ist der Moment wahrscheinlich richtig.
Ruhe in Frieden, lieber Rupert!