Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
(Aus Mondnacht, Joseph von Eichendorff)
Während ich diese Zeilen schreibe, beginnen für Sie liebe Eltern, Angehörige und Freunde die wohl schwersten Stunden Ihres Lebens.
Mir bleibt nur, Sie mit meinen Gebeten zu begleiten.
Ja, die Seele Ihrer geliebten Kerstin befindet sich in einem guten Zuhause, davon bin ich fest überzeugt, aber diese Trennung in der physischen Welt ist für Sie im Augenblick unerträglich.
Aber eines Tages werden Sie entdecken, dass die Liebe eine Brücke baut, über jede physische Distanz hinweg. Dann sind Sie am Ziel dieses schmerzvollen Weges und stärker als je zuvor. Diesen Glauben wünsche ich Ihnen und für diesen Glauben bete ich heute nachmittag. Und dass Sie diesen Weg durchstehen, stark wie Ihre Kerstin, die so weit gegangen ist, und dass es diesmal reicht.
Ich wünsche Ihnen alle Kraft und Zuversicht.
Und Ihnen, lieber Bergkamerad wünsche ich die Größe und Stärke, ungeachtet aller persönlichen Konsequenzen für eine lückenlose Aufklärung dieses schrecklichen Unglücks zu sorgen. Das sind Sie den Angehörigen, Freunden und der ganzen Trauergemeinde schuldig, damit wenigstens die Fragen nach dem "Wie" eine Antwort finden.