Wir vier Enkelkinder ham des große Glück kapt, mit unserm Opa aufzuwachsen und ham daher so gut wie jeden Tag mit ihm verbringen dürfen. Die Jahre san vergangen, wir san groß worden, wir und alles um uns herum hat si immer wieder verändert. Aber einen Menschen hat's da geben, der die große Konstante in unserm Leben war. Der Mensch warst du, Opa.
Wir derfn deshalb heute zum Abschluss deine Geschichte vortragen und dir ein paar Worte auf deine letzte Reise mitgeben.
Unser Opa is 1932 als drittes von acht Kindern in OÖ geboren worden. Seine Kindheit hat er mit seiner Familie auf am Bauernhof verbracht und hat bereits in jungen Jahren viel mit anpacken müssen. Viel Freizeit hats damals ned geben, aber wenn die Arbeit dann doch mal erledigt war, dann hat da Opa scho damals leidenschaftlich gern musiziert. Für die Musik hat er si sei ganzes Leben unglaublich begeistern können. Er hat viel gesungen und hat später als Volkslied Trio mit den Geschwistern-Grabner sogar viele Auftritte kapt, wovon a uns bis zuletzt immer gern berichtet hat. Da Opa hod oba ned nur gsungan, er hod a die verschiedensten Instrumente gspielt, wie Gitarre, Ziehharmonika und Mundharmonika und des schenste für uns ois Enkerl woa, erm anfoch dabei zuazuhorchen.
Neben da Musik hat ihm auch das Theaterspielen, das er bereits im Kindesalter angfangen hat, unheimlich viel Spaß bereitet und hat erm bis ins hohe Alter begleitet. So hat da Opa später viele Jahre beim Grödiger Bauertheater mitgespielt und dort die verschiedensten Rollen eingenommen, manchmal sogar die Hauptrolle. Uns als Kinder hat des dermaßen gfallen, dass ma jedes Stückerl vom Opa daheim sofort nachgespielt ham.
Im jungen Erwachsenenalter hat unser Opa Oberösterreich verlassen und in Salzburg sei neue Heimat gefunden. Und ned nur des.. Er hod dort den Menschen kennen gelernt, mit dem a den Rest seines Lebens und wundervolle 56 Ehejahre verbracht hat - Unsere Oma.
Weil am Opa scho immer wichtig war, für seine Familie finanziell abgesichert zu sein, hat er schon früher sehr viel gearbeitet und hat sich in verschiedensten Berufen ausprobiert, bis er in der Justizwache letzten Endes sei Berufung gefunden hat. Über sein Job als Justizwachbeamter hat er uns immer wieder gerne erzählt. Dort hat er seine Stärken einsetzen und mit seiner unglaublichen Hilfsbereitschaft und seiner sozialen Art vielen Menschen in a normales Leben zurückhelfen können.
Wenn's ums kulinarische gangen ist, dann woa da Opa a a richtiger Feinschmecker. Gulasch hod a gern meng, in Butter aussabratene Kartoffeln, Schnitzel sowieso und dann und wann hats auch a Zwiebelrostbraten und hinterher a Punschkrapferl sei derfn.
A weitere große Leidenschaft von unserem Opa waren die Berge. Die Berge waren sein Zuhause. Er hat uns immer voller Stolz von seinen zum Teil waghalsigen Bergtouren berichtet. Er hat mit dem Großglockner nicht nur den höchsten Berg Österreichs bestiegen, er is auch in Italien auf die große der drei Zinnen geklettert und hat in seinem Leben unzählige weitere beeindruckende Bergtouren gmacht. Des schönste für'n Opa woa bis zuletzt, wenn ma an Ausflug mit erm in Seine Berge gmocht hod.
Trotz mehrerer Schicksalsschläge, die unser Opa durchmachen musste, hat er in seinem Leben unglaubliches vollbracht. Neben all dem Leid und der harten Arbeit hat er ned nur sei schulische Ausbildung bis zur Matura nachgholt sondern auch zwei großartige Töchter großgezogen und ein wundervolles Eigenheim in Eichet für die ganze Familie gebaut.
Genau dort im Holznerweg ham wir vier das große Glück kapt, gemeinsam mit unseren Großeltern aufwachsen zu dürfen und ham so die schönste Kindheit verbracht, die ma sich nur wünschen kann. Dafür san ma unglaublich dankbar.
Opa, in all den Jahren hat dei Tür für uns immer offen gstanden. Wir san ohne zu Klopfen ein und ausgangen und du hast di ned 1x beschwert. Du host nur gsogt, kum setz di nieder, und hast uns behandelt, ois wärn wir olle de größten Sieger. Hast immer zu uns ghaltn, egal wie falsch ma a glegn san. Du hast mit uns gemeinsam gschimpft, wenn ma uns aufgregt ham und hast da Lehrerin de Schuld geben, wenn ma wo ned durchkommen san. Du hast uns verstanden, wenn uns sonst nermd verstanden hat und du host uns kead, wenn's sonst koana do hod. Du hast uns glernt, dass ma kaputte Dinge repariert, und das es im Leben dazuakead, dass ma monchmoi verliert. Wenn ma uns aufgschürft ham, bist du da erste gwesen, der uns die Wunden mit Arnika desinfiziert hat. Und wenns sonstige Wehwehchen woan, donn woa da Schwedenbitter und da Rossfluid, des Mittel des Wahl.
Opa, du woast koa Übermensch und du host a nie so do, oba genau deshoib woa do irgendwie a kroft. Durch die Ort wie du dei Leben glebt host, hom wir a Ohnung kriagt, wie mas vielleicht schofft. Drum sog ma danke für die schenste Zeit, wir lieben di, bis in olle Ewigkeit.
Deine Enkerl.