Lieber Heinz,
zu Beginn des Jahres hast du noch mit Grüßen an mich gedacht: „Tantissimi auguri per un felice e sano e successivo anno 2024“. Und noch vor wenigen Wochen hast du mir gemailt, dass du aufgrund deiner körperlichen Beeinträchtigungen das Reisen vermisst und du nicht mehr daran glaubst, selbst kurze Reisen antreten zu können. Und du solltest leider – wie so oft im Leben – recht behalten. So bleibt mir nur der Blick zurück. Rund 15 Jahre durfte ich am Münchner Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IfKW) in deinem Team arbeiten. Du hast mir als Doktorvater, Habilitationsbetreuer und Berater in wissenschaftlichen Fragen zur Seite gestanden. Du hast dich nicht nur für die angewandte Ethik als Bestandteil der Journalistik-Ausbildung eingesetzt, sondern auch für eine ethisch praktizierte Kommunikationswissenschaft. Du warst einer der wenigen, die unsere Studierenden ernst genommen haben und denen eine fundierte Journalistenausbildung am Herzen lag. Mit dem Beginn deines „Unruhestands“ hat das IfKW eine zentrale Säule verloren. Aus nahe liegenden Gründen bist du dem Fach verbunden geblieben und hast dessen Weiterentwicklung aufmerksam verfolgt. Aber du hast auch die Zeit zum Abschalten gefunden. Ich denke dabei etwa an die ausgiebigen Fahrrad-Touren mit deinen Freunden aus Studienzeiten. Was würde vor dem Hintergrund besser passen als ein Abschiedsgruß von Kant auf Italienisch: „Chi vive nel ricordo dei suoi cari non è morto, è solo lontano; morto è solo colui che è dimenticato.“
Dein Tom
